Wir erkunden die Vulkaninsel Pico
3 Tage, 4 Kocher, 12 Kusis, 2 Stunden Vorbereitungszeit, 1 Mission: Eine unbekannte Insel erkunden. Diese Herausforderung galt es für uns neben einigen Aufgaben, wie das Erreichen eines Zielortes, zu meistern.
Los ging es Montag früh mit unseren viel zu schweren Rucksäcken. Wir setzten mit der Fähre von Horta über nach Madalena auf der Insel Pico. Trotz Verspätung der Fähre erwischten wir den Bus nach São Roque, unserem Wegpunkt, noch. Dort angekommen gingen wir zur Touristeninformation, um uns nach Schlafplätzen zu erkundigen. Glücklicherweise konnten wir unsere Rucksäcke auf Nachfrage direkt dort deponieren. Danach machten wir uns auf den Weg zu einer Windmühle, um dort Mittag zu essen. In der örtlichen Bibliothek sprachen wir mit einer Frau, welche uns freundlicherweise ein Gemeindegrundstück als Schlafplatz zur Verfügung stellte.
Zwischen den Bäumen konnten wir im Windschatten einer Mauer unsere Zelte aufbauen und unsere Plane gerade noch rechtzeitig vor dem Regenschauer spannen. Zwei Gruppenmitglieder organisierten natürlich gewachsene Bänke und einen Tisch, während andere anfingen, Abendessen zu kochen. Es gab Gnocchi mit Pilz-Sahne-Soße. Danach setzten wir uns zu zwölft in eines der Dreierzelte und machten uns noch einen netten Abend. Das Zelt wurde nach und nach immer leerer, bis die letzten dann um eins schlafen gingen.
Weil wir so gut im Zeitplan waren, konnten wir uns „ausschlafen“ gönnen und bis 8:30 Uhr schlafen. Nachdem wir gefrühstückt hatten, die Zelte gepackt waren und alles wieder aufgeräumt war, ging es los: Rucksäcke aufgesetzt – sie waren immer noch ziemlich schwer – und der Tag konnte beginnen. An diesem Tag hatte es das Wetter dann gut mit uns gemeint: Die Sonne schien, es war warm und wir gingen an der Küste entlang. Dabei konnten wir die für die Azoren typische Landschaft mit ihren Steinmauern und Wiesen in vollen Zügen genießen. Irgendwann fanden wir einen schönen Platz für die Brotzeit, wo wir uns niederließen.
Die Suche nach einem Schlafplatz gestaltete sich heute schon deutlich schwieriger. Gegen Abend fanden wir dann einen geeigneten Ort unter freiem Sternenhimmel mit wunderschönem Blick auf das Meer auf der einen und den wolkenfreien Pico auf der anderen Seite. Den Abend rundete das Sitzen am Lagerfeuer ab.
Ganz im Gegensatz zu der kühlen Nacht, kündigten Sonnenstrahlen die angenehme Wärme des nächsten Tages an. Bis Madalena hatten wir es nicht mehr sonderlich weit und so erreichten wir bereits mittags unseren Schlafplatz.
Das Geschirr vom Mittagessen wurde im Meer abgespült, und nach einer Mittagspause machte sich eine Gruppe auf um bereits die Fährtickets für den nächsten Morgen zu kaufen. Als sie wieder da waren, teilten wir uns wieder in zwei Gruppen auf. Die einen blieben bei den Rucksäcken und die anderen machten sich auf den Weg in die Stadt, um für unseren letzten Abend noch ein paar leckere Snacks zu organisieren. Im Supermarkt angekommen, versuchten wir mit dem Geld, was uns zur Verfügung stand, möglichst viel Essen zu kaufen. Hinaus lief es auf Chips, Schokolade und Pizzateig als Stockbrotteig. Als wir um 17:30 Uhr wieder vom Einkauf da waren, hatte Konrad in der Zwischenzeit einen anderen Schlafplatz auf einer Wiese neben einem Ferienhaus organisiert. Dort hinter der Mauer, etwas weiter weg vom Wasser, waren die Temperaturen deutlich angenehmer. Wir haben also unsere Habseligkeiten verräumt und angefangen, unser Lager aufzuschlagen. Die nette Frau von der Ferienwohnungsvermietung brachte uns sogar Bananen vorbei und wir haben uns ein bisschen mit ihr über das Projekt unterhalten und ihr und ihrer Mutter von unseren Erlebnissen erzählt. Während Konrad, Friedrich und Paul das Feuer anmachten, kochten wir anderen das Essen. Reis mit Tomatensoße und gerösteten Mandeln. Dazu gab es Brühe mit oder ohne Nudeln. Nach dem guten Essen ging es aber noch weiter. Am Lagerfeuer haben wir unsere Beute vom Einkaufen geplündert. Wir haben Stockbrot gemacht und es in vielen Variationen genossen. Mit selbstgemachter Kräuterbutter, scharfem Pesto, Schokolade und natürlich den Bananen. Dazu gab es Chips, leckere Getränke und Kekse.
Mit vollen Mägen kuschelten wir uns dann in unsere Schlafsäcke und schliefen ein weiteres Mal unter freiem Himmel ein.