Einkaufen in Panama – ein Erlebnis für sich 

Datum: 18.01.2025

In Panama gibt es viele neue Dinge zu entdecken, darunter die Kultur, die Menschen oder natürlich das Essen. Doch bevor man neue Gerichte ausprobieren kann, muss man erstmal die Lebensmittel besorgen. In einem fremden Land kann das manchmal ganz anders sein, aber doch auch wieder vertraut. So ging es auch uns, als wir Panama einkaufen waren.

In Panama City im Hostel mussten wir für ein Abendessen einkaufen gehen. Dafür liefen wir in den nächstgelegenen Supermarkt. Dieser bestand aus einer großen Halle, die so heruntergekühlt war, dass man das Gefühl hatte, die Kühllast (unser Kühlschrank) auf der Thor zu betreten. Dutzende Meter an Regalreihen erstreckten sich durch die Halle, gefüllt mit allen möglichen abgepackten Lebensmitteln. Die Obst- und Gemüseabteilung hingegen war vergleichbar klein. Doch auch hier war das Gemüse, wie zum Beispiel zwei Paprikas, teilweise in kleinen Styroporschälchen und Plastikfolie verpackt. Logischerweise standen vor allem tropische Früchte und Gemüse zum Verkauf, beispielsweise Drachenfrüchte, Kokosnüsse und Yucca-Wurzeln, eine saftige kartoffelartige Wurzelknolle. Allerdings wurde all dies zu einem deutlich höheren Preis angeboten als der Rest.

Die Lebensmittel, die sich in schier endlosen Regalen stapelten, waren meistens von Großkonzernen, wie zum Beispiel Nestlé. Viele davon war in vielen Schichten Plastik eingepackt. Dies hat man vor allem beim Käse gemerkt, denn neben wenig Auswahl an unterschiedlichen Sorten wurde jede vorgeschnittene Scheibe zudem einzeln in Plastik verpackt. Die Menge an Müll, die durch eine einzige Packung Käse entsteht, ist gewaltig und eigentlich unnötig. Deshalb waren wir etwas schockiert, als wir durch den Supermarkt liefen.

Was uns zusätzlich erstaunt hat war, wie viele zuckerhaltige Getränke und Lebensmittel in jeder einzelnen Ecke des Marktes zu finden waren. Über mehrere Meter stapelten sich in den Regalen ausschließlich Colaflaschen und andere Softdrinks, ganz zu schweigen von der Snacks- und Süßigkeiten-Abteilung nebenan. Es wirkte fast schon erdrückend zwischen den hohen Regalen zu stehen, gefüllt mit den vielen Süßigkeiten mit ihren übertrieben, bunten Verpackungen.

Wie schon erwähnt, war der gesamte Supermarkt extrem heruntergekühlt. Allerdings führen wahrscheinlich nicht nur die Klimaanlagen zu einem hohen Energieverbrauch, sondern auch die offenen Gefriertruhen. Richtig, diese waren nicht nur ständig geöffnet, sondern hatten gar keine Türen, um sie schließen zu können. Welche Mengen an Energie hier verloren gehen, mag man sich kaum vorstellen.

Etwas, das uns zutiefst verwundert hat, war, dass die Verkäufer an der Fleischtheke weiße Bauarbeiterhelme trugen. So etwas haben wir in einem panamaischen Supermarkt mit Sicherheit nicht erwartet.

Während des Einkaufes haben wir zwar viele neue Eindrücke gesammelt, diese haben uns allerdings auch teilweise schockiert. Die Menge an Plastik, in der das Essen verpackt war und die die Warenflut an ungesunden Lebensmitteln, waren im Vergleich zu Deutschland viel größer. Außerdem haben wir nicht verstanden, warum ein Raum so heruntergekühlt wird, dass man fast eine Daunenjacke darin tragen muss.

Doch diese Kauferfahrung im Supermarkt war nicht die Einzige, die wir in Panama gemacht haben. In Boquete fand während unseres Aufenthaltes gerade das Blumen- und Kaffeefest statt. Deswegen gab es in einem großen Teil der Stadt viele Stände, an denen man die unterschiedlichsten Dinge kaufen konnte, so beispielsweise Bananenchips, Fleischspieße, Pullover kleine Capybara (Wasserschwein)-Kuscheltiere und Tickets für alle möglichen Aktivitäten. Es war ein wahnsinniges Angebot und es hat dem Einzelnen das Gefühl vermittelt, auf der „Wiesn“ zu sein. Allerdings steht in Panama, ganz anderes als in Deutschland, der Kaufpreis nicht fest. Das Verhandeln ist hierbei das wichtigste – und das auf Spanisch! Durch die Stunden in der Sprachschule in Boquete hatten wir eine gute Grundlange dafür. Allerdings haben wir meistens einen höheren Preis gezahlt, da wir das Verhandeln einfach noch nicht gewohnt waren.

Schlussendlich kann man sagen, dass die Einkaufserlebnisse in Panama sehr facettenreich waren. Auf der einen Seite gab es riesige Supermärkte, auf der anderen konnten wir auch an kleinen privaten Ständen auf Märkten einkaufen. Unserer Meinung nach war das Einkaufen in Panama ein Erlebnis für sich. Teilweise war es wie in Deutschland, aber manchmal auch ganz anders und wir wurden in ganz neue Situationen geworfen, wie beim Verhandeln in einer einem fast unbekannte Sprache.