In Gedenken an Cabo Verde
Jetzt wo wir wieder auf See sind, täglich unsere Wachen gehen und bald der Unterricht wieder anfängt, ist eine gute Gelegenheit gekommen, um anzuhalten. Anhalten und unseren Blick über die jüngste Vergangenheit schweifen lassen. Über unseren Landaufenthalt auf Cabo Verde in aller Ruhe nachdenken.
Während meinen Überlegungen schweift mein Blick viel auf ein vollgekritzeltes Blatt Papier. Ein Blatt voller Bilder, Träumen und Erzählungen. Ein Blatt voller Gedichte.
Die Reise hat mir und unzähligen anderen, die Gelegenheit gegeben, sich, dank Workshops und tägliches Tagebuch schreiben, in Gedichten auszudrücken. Zwischen schön gewählten Wörtern und Kreuzreimen zeichnet sich ein ganz anderes Bild unserer Umgebung, unserer Begegnungen und unseres Lebens:
Wege im Grünen
In gebannten Blicken spiegelt sich das Grün
Bergformen sind Opfer der fließenden Zeit
Bäume und Blumen die immer schöner blühen
Wolken überqueren Hänge mit Leichtigkeit
Wände aus vergrüntem Fels ragen empor
ein vollkommener Kreis schließt sich heute
das Echo des Lebens streichelt das Ohr
dazwischen die Wege der Leute
Fremde Gesichter, vertraute Augen
Gesichter, Blicke, Formen, Farben
Ungehörte Wörter, die sie untermalen
Die Farben der Kleider, die sie heut‘ brauchen
Sind so bunt, wie die Häuser in denen sie hausen
Das Tanzen ihrer Zungen klingt als stummer Gesang
Ihre aufkommenden Schritte besitzen einen anderen Klang
Die Falten ihres farbigen Gesichts
Erzählen ein unbekanntes Gedicht
Doch egal wie fremd ihre Züge scheinen
Und wir nicht verstehen, was sie meinen
Ein vereinter Herzschlag ist ein Glauben
Der durchscheint in euren Augen