Reiseblog

Entdeckungen unter karibischer Sonne

von Elisa

Ich stehe an der Pier und schaue der Thor beim Einlaufen zu. Wie ich dazu komme? Ich war den ganzen Tag unterwegs mit Yvonne, unserer Bordärztin, um meinen Arm auf einer anderen Insel röntgen zu lassen – ein abenteuerliches Unternehmen! Währenddessen waren die anderen KUSis mit Reinschiff beschäftigt und badeten vor Palm Island. Gegen 15 Uhr hieß es dann: „Verholen nach Union Island!“ Ungefähr eine halbe Stunde brauchte die Thor, bis sie von Palm Island nach Union Island gefahren ist und den Anker fallen gelassen hat.

Als ich wieder auf der Thor bin, bekommen wir Besuch von Herman, einem Einheimischen, der uns vor Ort behilflich ist. Er erzählt uns jede Menge über seine Heimat – voller Enthusiasmus und Freude berichtet er von der Natur, den Menschen und dem Leben auf Union Island. Und damit auch wir die kulinarische Vielfalt der Karibik kennenlernen, gehen wir heute Abend auf der Insel typisch karibisch essen. Nach dem obligatorischen Dinghi-Transfer laufen wir von der Pier über einen wackeligen, mit Brettern versehenen Steg, an einem Wohnhaus vorbei und kommen an dem Restaurant an. Gemeinsam genießen wir das Essen (Reis mit Bohnen, Fisch, Hähnchen, gebratene Banane mit Zimt und Aubergine, Couscous, Salat und zum Nachtisch Bananenbrot) und hören einer Steel-Band beim Musizieren zu. Nach dem Essen spielen wir Billard und tanzen zur Musik. Die Stimmung ist wirklich super! Hand in Hand tanzen wir durch den Raum – eine ganz besondere Atmosphäre. Wann tanzt man schon mit etwa 50 Leuten in einem fremden Land? Ich gebe meinen Mitreisenden die Hand und wir tanzen zum Rhythmus der Musik. Es war ein wirklich schöner Abend und alle sind ziemlich müde als wir unter klarem Sternenhimmel auf dem Weg zur Thor sind.

Am Tag darauf ist es endlich soweit – Landgang bei Tag auf Union Island! Wir sitzen voll Vorfreude im Dinghi auf dem Weg zur Pier. Den Vorderen spritzt das Salzwasser ins Gesicht und ich halte mich noch fester am Boot fest, weil wir durch die hohen Wellen ziemlich hoch und runter hüpfen. In Clifton Harbour erwacht nach und nach das Leben – die Bewohner schauen neugierig aus ihren Fenstern, einige bauen am kleinen Marktplatz schon ihre Obststände auf und wieder andere haben sich ein Plätzchen im kühlen Schatten einer Palme gesucht. Wo ich hinschaue, sehe ich bunte Häuser, Palmen, Menschen, die Obst verkaufen oder Kunsthandwerk anbieten. Vor einem Hauseingang liegt ein Hund im Schatten und uns kommen zwei kleine Jungen entgegen, die mit FlipFlops, kurzen Hosen und T-Shirts gekleidet einen Eimer tragen. Meine Gruppe und ich beschließen, den Berg bei Clifton hinaufzulaufen. Der Weg führt uns durch eine Gegend, in der unfertige Häuser stehen, die Straße ist uneben und auf einem Grundstück steht ein leeres und verfallendes Haus, auf einem anderen ein einfaches Haus aus Beton, umgeben von aufgewühlter Erde – es sieht verlassen aus, nur die Wäscheleine vor dem Haus erinnert an die vorhandenen Bewohner. Wir kommen an einer Kreuzung an; jetzt geht der Weg steiler nach oben und wird noch unebener. Vor einem Haus entdecken wir eine kleine Schildkröte, die gemächlich Richtung Gebüsch läuft. Wir setzen unseren Weg fort, welcher sich nach und nach in einen Trampelpfad verwandelt. Oben auf dem Berg angekommen ist der Ausblick beeindruckend! Ich drehe mich einmal im Kreis – überall türkisblaues Wasser; von hier oben sehen wir die Thor im Hafenbecken liegen und gerade eben ist ein kleiner Flieger auf der Landebahn gelandet. Hier oben sind Ruinen einer alten Festung, von der uns ein Einheimischer erzählt hat (ein altes Fort der Engländer, die die Insel einmal besetzt hatten).

Wieder unten im Städtchen angekommen bummeln wir durch die Straßen, gehen an einigen Ständen vorbei und lassen die vielen Eindrücke auf uns wirken. Leider geht die Zeit so schnell vorbei und ehe ich mich versehe, stehen wir wieder auf dem Hauptdeck der Thor und machen uns bereit, um nach Tobago Cays zu verholen. Nach ungefähr einer Stunde kommen wir vor der Insel an, lassen die Anker ins Wasser und zum krönenden Abschluss schauen wir Fluch der Karibik auf dem Hauptdeck. Der Tag ist wirklich schnell vergangen und es ist mal wieder so viel passiert!

KUS-Ticker

Freitag, 16.12.2022

Mittagsposition: Palm Island       
Wetter: Sonnenschein; Temperatur: Luft 29°C, Wasser 27°C; Wind: NE 3

  • 15:00 Uhr Verholen nach Union Island
  • 19:00 Uhr Karibischer Abend mit Steel-Band
  • 22:00 Uhr Adventsgeschichte mit Ronja und Janne

Samstag, 17.12.2022

Mittagsposition: Union Island
Wetter: Sonnenschein; Temperatur: Luft 30°C, Wasser 27,5°C; Wind: NE 3

  • 09:00 Uhr Landgang Union Island
  • 17:00 Uhr Verholen nach Tobago Cays
  • 18:00 Uhr Vortrag von Annika zum „Lebensraum Riff“
  • 19:00 Uhr Paulina und Liv erzählen aus dem Leben unseres Pools (Adventskalender)