Drohnenausflüge, Geotest und Halsen

Wir nähern uns im Moment Panama und fahren auch immer weiter in den Süden. Die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit steigen weiter und es wird zunehmend schwerer, längere Zeit unter Deck zu „überleben“. Draußen schlafen wird von den meisten trotzdem vermieden, da es leider häufiger vorkommt, dass eine Front über uns hinweg zieht und man in seiner Hängematte oder Isomatte überraschend geduscht wird.

Trotz der heißen Temperaturen und der schwülen Luft hält es die Lehrer*innen nicht davon ab, sehr motiviert Unterricht zu machen. Anja gestaltet ihre Spanischstunden gerne durch ein Lied, einmal war es „Veo, Veo“, am Mittwoch war es „Me gusta“. Diese werden dann teilweise richtige Ohrwurmlieder.

Aber KUS wäre ja nicht KUS, wenn nicht auch etwas komplett Unerwartetes geschieht. Am Mittwoch ist dies während unseres Wahlpflichtfaches geschehen: Wir saßen auf dem Hauptdeck und haben gerade von Tim die Programmiersprache Python erklärt bekommen. Auf einmal ging überraschender Weise die Maschine abrupt aus und unser ehemaliger Schattenplatz lag nach kurzer Zeit in der prallen Sonne. Man sah in der Ferne ein Kreuzfahrtschifft in beachtlicher Geschwindigkeit nach Achtern ziehen und die Wellen kamen auf einmal von schräg vorne statt von hinten. Auch die Segel fingen plötzlich an zu schlagen und auf einmal klingelte dann auch noch die Schiffsklingel. Auf dem Achterdeck erfuhren wir dann, dass Lukas R. versucht hat, die Drohne zu fliegen. Der Start und die ersten Flugminuten verliefen einwandfrei. Das Problem war nur, dass sich die Drohne aufgrund eines technischen Fehlers nur 50m von ihrem Startpunkt aus entfernen konnte. Die Thor bewegte sich aber konsequent weiter. Irgendwann ließ sich die Drohne nicht mehr zurück zum Schiff bewegen. Deshalb: Motor aus, Segel mittschiffs, Bug in den Wind und dann eine Q-Wende. Es wurde Ausguck nach der Drohne gegangen und schlussendlich schwebte sie vor dem Achterdeck. Beim ersten Versuch brauste sie ziemlich flott übers Achterdeck hinweg und war nicht einzufangen. Beim zweiten Mal nahm dann unser Kapitän Alex den Kescher zu Hilfe und fing die Drohne erfolgreich ein.

Am Abend hieß es lernen, lernen, lernen. Denn der Geografie-Test stand an. Alle Tische waren voll mit Materialien und unser Physiklehrer Lukas R. meinte erstaunt, dass es noch schlimmer aussähe als beim Physiktest. Das Lernen ging am nächsten Tag genauso weiter. Es wurde jede Gelegenheit und jede Minute ausgenutzt, um die verschiedenen Geothemen zu lernen. Ein Beispiel sind die Plattengrenzen, die konstruktiv, destruktiv oder konservativ sein können. Jedoch wird man mit der Zeit sehr kreativ und kurz vor dem Test wurden Geografie und Mathe auf einmal kombiniert und eine neue Plattengrenze entstand: die distributive Plattengrenze. Bei dieser Plattengrenze geht die eine Platte in eine Richtung und die andere Platte genau in dieselbe. So jagen sie sich über die ganze Welt, bis die eine von der anderen erwischt wird. Dann geht das ganze genau in die entgegengesetzte Richtung los. Insgesamt war der Geo-Test in Ordnung. Nur mit der allgemeinen Meinung, dass es zu wenig Zeit gab.

Nachdem auch Gruppe B den Test fertiggeschrieben hatte, gab es ein Signal K. Denn wir mussten halsen, da der Wind gedreht hatte. In den letzten Tagen sind wir auch sehr oft vor dem Wind gehalst. So auch heute. Wache 1 ist die Rah-Segel gefahren und Wache 2 das Schonersegel. Wache 3, die eigentlich das Großsegel und Großtopsegel gefahren hätte, hat die Fahrwache übernommen und Wache 4 die Segel von Wache 3. Die erste Halse war gut, aber laut der Schiffsleitung verbesserungswürdig. Also sind wir zwei weitere Halsen gefahren. Bei der zweiten hat mit den Rahsegeln und dem Schonersegel alles funktioniert, aber beim Großsegel gab es einen großen Tampensalat. Aller guten Dinge sind drei und die dritte Halse war mit Abstand die beste. Getoppt wurde sie nur von der vierten Halse vor dem Abendessen, die mit so viel Vorübung einfach nur super klappen konnte.

KUS-Ticker

Mittwoch, 27.12.2023

Mittagsposition: 12°33’ N; 72°54‘ W
Etmal: 114 sm
Wassertemperatur: 28.5°C, Lufttemperatur: 31°C, Wind: ENE 2-3

  • 15:45 Uhr: Q-Wende zum Einfangen der Drohne

Donnerstag, 28.12.2023

  • 09:00 Uhr: Halse
  • 10:00 Uhr: Geografie-Test Gruppe A
  • 11:00 Uhr: Geografie-Test Gruppe B
  • 11:55 Uhr: Signal K für drei Halsen
  • 17:45 Uhr: Signal K für eine vierte Halse