Wachalltag
Diesen Begriff hört man so oft, aber man kann sich als Außenstehender fast nichts darunter vorstellen: Der Wachalltag. Dieser Begriff ist schwer zu beschreiben, denn keine Wache gleicht der anderen. Jede Wache ist unterschiedlich und doch gleich. Es passieren so viele neue und unbekannte Dinge, die sich langsam zu einem neuen Alltag zusammensetzen. Dieses Neue ist so ungewohnt, dass es manchmal fast schon ein wenig einschüchtert und man manche Dinge im ersten Moment gar nicht richtig realisieren kann.
Jeden Morgen in der Nacht oder in der Früh bei Kälte, Regen oder Unwetter aus der warmen Koje zu klettern?
Ist es das, was ich will?
Egal bei welchem Seegang oder Übelkeit in die laute und heiße Maschine zu steigen um die Maschinenronde zu gehen?
Ist es das, was ich will?
Bei rauer See und hohen Wellen mit kalten Händen am Steuer zu stehen?
Ist es das, was ich will?
Durchnässt und durchgefroren im Ausguck versuchen vor Müdigkeit die Augen offen zu halten?
Ist es das, was ich will?
Trotz raschelndem Ölzeug und Übermüdung die Ablösung möglichst sanft und freundlich zu wecken?
Ist es das, was ich will?
Bei wunderschönen Sonnenuntergängen um uns herumspringende Delfine voller Freude zu beobachten und sich frei zu fühlen?
Ja, das ist es!
Auch wenn die Wache oftmals ermüdend, anstrengend und kräftezerrend sein kann, sind es oft die vielen kleinen Momente, die einem den Tag versüßen und einen glücklich machen.
Ein Beispiel aus meiner Morgenwache (Wache 3: 5-8 Uhr):
An Backbord der Sonnenaufgang-
An Steuerbord ein Regenbogen-
Und vor uns: Das Neue
KUS-Ticker
Montag, 01.11.2021
Mittagsposition: 49°17,97N 005°07,80W – Brixham
Etmal: 0 sm
Lufttemperatur: 13,5°C, Wassertemperatur: 14°C
- Normaler (Anker-)Wachbetrieb
- 16.00 Uhr: Signal K, Auslaufen aus Brixham
- Erste Delfine
Dienstag, 02.11.2021
Mittagsposition: 50°24,3N 003°31,06W
Etmal: 19,06 h, 90,8 sm
Lufttemperatur: 911°C, Wassertemperatur: 13°C
- Normaler Wachbetrieb
- Erste Biolumineszenz