Weckfragen und Schlafplätze

„Toni, Toni“ – kurze Pause – „Toni“
„Mhh“
„Es ist 04:30 Uhr. Du hast in einer halben Stunde Wache. Draußen sind es 26°C und es regnet nicht“

Ah, ich habe Wache, aber es ist definitiv zu früh. Ich habe ja noch eine halbe Stunde, also kann ich mich einfach umdrehen und…

„Ey nicht wieder einschlafen. Ich habe eine Frage an dich. Auf einer Skala von Steckdose bis Kinderpunsch, wie toll findest du es, wenn Marmeladendeckel rückwärts gefaltet werden, obwohl Schrauben eigentlich grün sind?“.
„Was zur Hölle?!“, ich setze mich auf.

Weckfragen sind schon etwas Schönes, da sie sehr ausgefallen sind und auch überhaupt keinen Sinn ergeben müssen. Auf diese Frage gab es ganz verschiedene Antworten wie z.B. „Guilhelm würde die Ratte essen“ oder auch ganz simpel „Sanitärduschglocken“. Die einzige Aufgabe von ihnen: die Leute aufzuwecken und wachzuhalten. Aber natürlich auch zur Kontrolle, dass die geweckte Person auch ja nicht mehr einschläft.

Die Aufgabe vom Mathelehrer, dass, wenn er uns um 2 Uhr aufweckt, wir wie aus der Pistole geschossen ihm die Mitternachtsformel vorsagen können, ist hier nicht ganz so selten. Doch am liebsten testet man dies am Mathelehrer (Lukas R.) höchstpersönlich aus und siehe da, es ist machbar. Aber auch eine Physikaufgabe zum Aufwachen am Tag des Physiktestes ist nicht ganz unwahrscheinlich.

Die besten Weckfragen sind jedoch die, die am ausgefallensten sind. Neben der oben genannten gibt es noch viele weitere. Ein weiteres Beispiel: „Kühe haben sieben Mägen, wenn sie Lippenstift fressen, wie viele Zitronen werden in der Trockenlast zu Teneriffa“. Wenn du beim Aufwecken sowas gefragt wirst, versucht dein Gehirn die Wörter der Frage in eine logische Reihenfolge zu bringen. Doch irgendwann fällt dir dann auf, diese logische Reihenfolge existiert einfach nicht. Einmal gestellt wird dir diese Frage einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Je länger du darüber nachdenkst, desto wacher wirst du und schnell bist du in der Lage aufzustehen.

Da wir uns noch aktuell auf dem Atlantik befinden, ist das Prinzip überall zu schlafen nur nicht in der Kammer. Am besten ist es draußen zu schlafen mit der Isomatte auf der Ladeluke, Farblast oder auch ganz simpel auf dem Boden vom Achterdeck. Die andere Möglichkeit ist die Hängematte – meiner Meinung nach die beste Option, da man mit der Isomatte auch mal gerne, dank des Seegangs, herumrutscht. Die Hängematte dagegen gleicht die Schiffsbewegungen nahezu komplett aus und man kann darin schlafen, ohne die Gefahr auf den Boden zu rutschen und von einer Welle gespült zu werden.

Doch was passiert, wenn es regnet? Manche akzeptieren ihr Schicksal und schlafen in ihrer Kammer. Die letzte Auswegmöglichkeit für die andern, die nicht in ihrer Kammer schlafen wollen und können, ist die Messe. Es ist uns erlaubt, in der Messe auf den Bänken oder unter den Tischen zu schlafen. Da der Messeniedergang meistens trotz Regen geöffnet ist, zieht immer ein schöner Schwung frischer Luft in die Messe. Wenn man nur zu zehnt in der Messe ist und schläft, ist das einigermaßen erträglich. Aber wenn man 120 min in der Messe zu vierunddreißigst eine Gedichtinterpretation schreibt, ist die Messe eine einzige Sauna, trotz Lüftungswurm und Ventilatoren.

KUS-Ticker

Freitag, 08.12.2023

Mittagsposition: 15°36,6’N; 054°17,7’W
Etmal: 132 sm
Wetter: Lufttemperatur: 28,5°C, Wassertemperatur: 28°C

  • 11:00 Uhr: Stammversammlung und Schüler*innenversammlung
  • 22:00 Uhr: Böeneinfall

Samstag, 09.12.2023

  • 10:00 Uhr: Deutschtest
  • 13:30 Uhr: Großreinschiff
  • 15:30 Uhr: Schiffsübergabe