Ankunft auf den San Blas Inseln

16:00 Uhr. Zum ersten Mal seit einigen Tagen ist Ruhe auf der Thor eingekehrt. Wir liegen seit circa 9 Stunden vor Anker zwischen den nun wirklich karibisch aussehenden Inseln des San Blas Archipels. In der Entfernung kann man auch schon die blauen Bergsilhouetten des panamaischen Festlands erkennen. Die meisten Crewmitglieder sind zum Schnorcheln oder Inselbesuchen von Bord gegangen und es sind nur noch wenige Leute an Bord, die die in den letzten Tagen etwas zu kurz gekommene Ruhe genießen. Gestern, der 29.12., war für viele einer der anstrengendsten Tage auf der Reise bisher.

Wir hörten zwei Referate, eines von Amelie S. über Mikroplastik und das andere von Martha über Sargassum. Der Nachmittag war mit abschließendem Spanischunterricht vor dem Panamalandaufenthalt, den Projekttreffen und einer für die Besatzung überraschende Brandschutzübung vollgepackt. Diese hat zwar sehr gut funktioniert, hat aber alle um ihre dringend nötige Pause vor dem Abendessen gebracht. Zudem haben wir in der Stunde vor dem Abendessen auch noch die Segel Großtopp, Mars und Bram hafenfein gepackt, was das Essen verzögert hat. In dem ganzen Stress haben wir es erst dann geschafft, Jakobs Geburtstag zu feiern. Nach dem Abendessen waren alle sehr erschöpft und froh darüber, den Tag überstanden zu haben.

Da für den nächsten Morgen Signal K um 7:30 Uhr geplant war, mussten die Wachen 1 und 2 nicht wie die anderen in vollen Wachen an Deck erscheinen, sondern durften sich auf zwei 90-Minuten-Wachen aufteilen. Deshalb waren wir am nächsten Morgen – für Thor Verhältnisse – ausgeschlafen und konnten die vielen kleinen San Blas Inseln bestaunen, deren Palmenwälder über einen weißen Strand in das türkisblaue Wasser übergehen, unter dessen Oberfläche sich die Korallen abzeichnen. Während des Ankermanövers wurden jetzt auch noch die Gaffelsegel, Vorsegel und die Breitfock gepackt.

Beim Frühstück wurden wir dann nicht nur von Delfinen begrüßt, die auf Backbordseite hoch aus dem Wasser sprangen, sondern auch von den einheimischen Kuna, mit denen wir für den 31.12. einen Markt an Bord vereinbarten. Nach dem Essen starteten wir in das allsamstägliche Großreinschiff, das dieses Mal besonders ordentlich gemacht werden musste. Felix hat uns dann vor dem Mittagessen einen Vortrag über die indigene Bevölkerung Panamas, insbesondere die Kuna, gehalten und uns unter anderem die traditionelle Kleidung erklärt, die wir am Morgen schon bei den Händler*innen gesehen hatten.

Nachmittags hatten wir zum ersten Mal in diesen Tagen dann längere Zeit lang die Möglichkeit, unser Programm selbst zu gestalten. Dabei sind viele am Riff schnorcheln gegangen und haben dort unter anderem auch einen Hai sowie einen Rochen gesehen. Einige sind auch auf eine der vielen Inseln übergesetzt und haben dort die Zeit genossen. An Bord geblieben sind die wenigsten, die dafür aber beim Kaffee und Kuchen eine teilweise fünffache Portion an Keksen bekommen haben. In dieser kleineren Runde haben sich jedoch schöne und lange Gespräche entwickelt.

Relativ bald darauf kamen dann auch die anderen zurück an Bord, um sich auf die Nacht vorzubereiten, die alle KUSis in Begleitung von einigen Stammis auf einer naheliegenden Insel verbracht haben. Wir sind mit den Dinghis rübergeshuttelt und haben dort dann vor dem Abendessen schon einmal unsere Hängematten aufgehängt und ein wenig Volleyball am Strand gespielt. Den Rest des Tages haben wir entweder am Lagerfeuer, beim Singen oder mit Gesprächen verbracht, bevor die Letzten dann in ihren Hängematten unter den Palmen schlafen gegangen sind.

KUS-Ticker

Freitag, 29.12.2023

Mittagsposition: 09° 35′ N; 078° 40,7′ W
Etmal: 120 sm
Lufttemperatur: 32° C, Wassertemperatur: 29° C, Wind: NE 1

  • 10:00 Uhr: Referate Amelie S. „Mikroplastik“ und Martha „Sargassum“
  • 17:00 Uhr: Beginn Brandschutzübung

Samstag, 30.12.2023

  • 07:30 Uhr: Signal K
  • 09:00 Uhr: Ankern vor den San Blas Inseln
  • 09:00 Uhr: Zeitumstellung auf Zeitzone Panama
  • 11:45 Uhr: Vortrag Felix „Indigene Bevölkerung Panamas“