Spanischunterricht und Kaffeeplantage

Die Schule ist etwas, was wir zuhause gelassen haben. Wir hatten auch Unterricht auf der Thor, aber es ist trotzdem etwas ganz anderes. Und jetzt geht es wieder los mit der Schule – der Sprachschule. Español en Panama ist der Name.

Wir haben auch wieder einen Schulweg im Gegensatz zur Thor. Als wir um 08:00 Uhr erstmals wieder unseren Schulweg antreten, treffen wir schon die ersten KUSis. Auf dem Weg tauschen wir uns über unsere Gastfamilien aus. Zum Glück können wir uns auf Deutsch unterhalten, sonst wäre die Kommunikation schwierig.

Im Schulhof treffen wir dann den Rest der KUSis und um kurz vor neun gehen wir dann in die Klassenräume. Wir sind in ca. 10-köpfige Klassen aufgeteilt. Dies ist ungewohnt im Vergleich zum Unterricht auf der Thor. Im Unterricht bekommen wir umfangreiche Bögen von 15 Blättern. Zuerst redet unsere Lehrerin ein bisschen auf Spanisch. Ich finde, dass man erstaunlich viel versteht. Dann geht der Unterricht los. Wir wiederholen nochmal die Grundlagen mit Singular, Plural, Maskulin, Feminin, Gegenteilen, Pronomen und so weiter. Die Lehrerin machen sehr entspannten Unterricht und haben dabei ganz verschiedene Lernmethoden.

Bei mir wurde viel geredet oder versucht zu reden. Unsere Lehrerin hat immer gefragt, wie oft wir etwas machen. Zum Beispiel, wie oft wir an unserer Eltern denken oder, wie oft wir kochen oder an den Strand gehen. Andere Klassengruppen haben andere Methoden und integrieren die Schüler mehr durch Spiele, wie Galgenmännchen. Außerdem gehen einige nach draußen, z.B. in den Park.

Bis um 13 Uhr hatten wir Unterricht. In dieser Zeit haben wir ein Lernbogen von 15 Seiten ausgefüllt. Mit nur einmal 15 min Pause ist das schon sehr anstrengend. Aber dafür freut man sich auch umso mehr auf das Mittagessen und den restlichen Tag. Das Mittagessen bestand aus Lunchboxen, die wir von unseren Gastfamilien morgens mitbekommen haben. Nach einer halben Stunde Pause, die sowohl zum Essen als auch zum Telefonieren genutzt wurde, ging es für uns alle mit Kleinbussen auf eine Kaffeeplantage. Auf der Plantage wurden wir sehr freundlich von unserem Tourguide in Empfang genommen. Begonnen haben wir die Tour in einer großen Lagerhalle, da es draußen in Strömen regnete. Dort erzählte er uns etwas zur Geschichte des Kaffees und auch Allgemeines zum Kaffee weltweit. Es wurden einige Fragen geklärt, z.B. woher der Kaffee eigentlich kommt, welche unterschiedlichen Kaffeesorten es gibt, welche Länder den meisten Kaffee produzieren/konsumieren. Dabei war Finnland auf Platz 1 mit fast 6 Tassen Kaffee pro Person pro Tag. Neben den ganzen Informationen zum Kaffee selbst erzählte er auch ein bisschen über seine eigene Geschichte. Schon mit 10 Jahren arbeitete er auf der exakt gleichen Plantage zusammen mit seinen Geschwistern. Später wechselte er zu einer anderen Farm, wo er sich jedoch eine Verletzung zuzog, weshalb er jetzt seit eineinhalb Jahren wieder hier in Boquete als Tourguide arbeitet. Im Laufe der weiteren Führung gingen wir dann auf die Plantage selbst. Seine sehr unterhaltsame Art und sein Humor ließen die Führung nicht langweilig werden. Zwischen den einzelnen Kaffeepflanzen stehend erklärte er uns zum einen, dass man die Kaffee-Frucht auch einfach so vom Busch essen kann, was wir natürlich alle gleich probiert haben. Zum andern informierte er uns aber auch darüber, dass so eine Plantage nicht nur aus Kaffee besteht, sondern auch aus anderen Pflanzen wie großen Bäumen und Sträuchern, die für Schatten sorgen. Aber auch Pflanzen, die als natürliche Insektenkiller genutzt werden und den Giftstoff Rizin enthalten, sind hier zu finden. Zum Ende der Führung erfuhren wir von den unterschiedlichen Kaffeesorten, die es auf den Feldern gibt. Darunter auch Geisha Kaffee, der teuerste Kaffee der Welt. Ein Teil der Führung, der viele erstaunte, war die Produktion/Verarbeitung. Dieser ist sehr komplex und in viele Arbeitsprozessen aufgeteilt. Nach der Führung haben wir eine Kaffeeverköstigung gemacht, bei der wir insgesamt vier unterschiedliche Kaffeesorten riechen und probieren sollten. Zum Abschluss hatte jeder noch die Möglichkeit, selbst Kaffee zu kaufen, bevor es dann wieder zu den Gastfamilien ging.

KUS-Ticker

Freitag, 12.01.2024

Mittagsposition: Boquete