Zwei Wochen auf den Kanaren
Etappe: Landaufenthalt Kanaren
,,Man kann sich 360 Grad drehen, ohne gegen etwas zu stoßen oder kaputt zu machen?‘‘, ,,Man kann die Treppe vorwärts runter gehen?‘‘, ,,Niemand ist seekrank?‘‘. Das ist nicht die Thor. Das sind die Kanaren. Noch gestern waren wir auf See und jetzt sind wir auf der steilsten Insel der Welt. La Palma.
Gestern wurden wir in 4 Gruppen eingeteilt, die auf 4 verschiedene Stationen die Kanaren erforschen. Bevor es aber zu den Stationen ging muss, war noch das Wichtigste zu besprechen: Das Essen. Überraschend war, dass dies das Schwerste war, was wir während des gesamten Landaufenthalts machen würden. Für 10 Leute Essen planen, wobei 5 davon Vegetarier sind, unterschiedliche Geschmäcker zusammenkommen, alles ins Budget von 5 Euro pro Person pro Tag passt, und am wichtigsten – es jemand kochen kann – ist eine schwere Sache. Nach mehreren Stunden hatten wir uns 3 warme Gerichte ausgesucht, die für die nächsten 3 Tage reichen sollten. Aber es gab immer noch viel zu besprechen. Welches Pesto wollen wir für die Nudeln? Grün oder rot? Wie viele Portionen Kaiserschmarrn wollen wir machen? Nach 2 weiteren Stunden hatten wir uns für 45 Portionen entschieden… für 10 Personen. (Spoiler: Es hat nicht gereicht). Nach weiterer Planung konnte es endlich losgehen. Warte! Erst einkaufen. Dann konnte es endlich los gehen.
Als wir in Puntagorda in der Jugendherberge ankamen, erkannten wir, dass es dort einen… SANDWICHMAKER gab. In den 3 Tagen, die wir in der ersten Station verbrachten, bereiteten wir gefühlt 50000 Sandwiches zu. Kein Wunder, dass wir Hunger hatten, denn diese Station enthielt viel wandern. Am ersten Tag gab es ein `Warm-up` nach Las Tricias – im Regen. Am Abend spielten wir ein paar Stunden lang das Kartenspiel Werwolf. Jeden Tag von jetzt an wurde abends Werwolf gespielt. Aber nicht nur das. Jonathan, ein Ex-Kusi, der unsere Gruppe begleitet hat, hat uns ein neues Spiel beigebracht. Murder! Im Spiel musste man andere Leute symbolisch töten, indem sie irgendein Objekt (Schüssel, Milch Karton etc.) annehmen, das man ihnen anbietet. Dieses Spiel hat uns sehr misstrauisch gemacht.
Am nächsten Tag gab es ein Highlight für alle – wandern zum Gofio Museum. Gofio ist ein typisches kanarisches Essen, was geröstetes Getreide enthält. Ab dann war Gofio immer der erste Eintrag auf der Einkaufsliste. Auf dem Weg zum Museum kamen wir an Höhlen von alten Bewohnerinnen und Bewohnern der Kanaren vorbei. Die Malereien waren über 2000 Jahre alt. Einfach beeindruckend…
Am nächsten Tag hieß es schon, die nächste Station anzusteuern. Diese Station enthielt noch ein Highlight – Die Caldera, eine besonders schöne Region auf La Palma. In einem Vulkan zu wandern, ist schon ganz cool, doch dann im Vulkan baden zu gehen (im Wasser, das sich in den Becken fängt, nicht in der Lava…) mit Blick vom Inneren des Vulkanes ist noch cooler.
Wir wollten an dieser Station auch einmal in ein Lokal essen gehen und am nächsten Tag liefen wir in die Stadt. Nach einer Stunde stellten wir überrascht fest, dass es Montag war und alle Restaurants geschlossen waren. Oh Mann! Da hieß es, einen Noteinkauf zu tätigen. Und wir wissen bereits, dass es nicht so leicht war, auf die Schnelle eine Einkaufsliste zu erstellen.
Am Montag war wieder die nächste Station angesagt, aber dieses Mal auch eine neue Insel. Als Fähre nutzte unsere Gruppe die Thor Heyerdahl. Nach 2 Stunden Busfahrt kamen wir bei unserem Segelschiff an. Dann wurden Nachtwachen eingeteilt und los ging es nach La Gomera. In La Gomera waren wir mit einer anderen Gruppe gemeinsam bei einer Finka untergebracht und führten verschiedene landwirtschaftliche Tätigkeiten aus. Zum Beispiel durften wir helfen, Sandsäcke zu tragen oder Kakteen mit der Machete zu zerhacken. Hier waren wir in Zelten untergebracht. Oh und fast hätte ich vergessen – wir erlebten den Rekordregen seit fünf Jahren. Einer der Einwohner erzählte uns, dass es in dieser Woche mehr Regen gab als im gesamten letzten Jahr zuvor.
Von hier aus machten wir ein paar Ausflüge. An einem Tag besuchten wir auch eine Ziegenfarm. Das fanden auch viele richtig toll, vor allem, weil viele von den Ziegen zahm waren (auch die Neugeborenen). An einem anderen Tag machten wir eine spannende Strandwanderung mit einem ansässigen Meeresbiologen. Und am letzten Tag beschäftigte uns wieder ein zentrales Thema des Landganges. In La Gomera kochten wir Paella gemeinsam mit Alex, dem Besitzer der Finka und ehemaligem Koch. Ein würdiger Abschluss! Dann hieß es ab nach Teneriffa, wo wir uns in selbst Isolation begaben, bevor wir wieder auf Schiff gehen werden.