Unser Tag als Tagesprojektleitung

Tagesprojektleitung sein – eine der größten Herausforderungen während des Panamalandaufenthalts für uns alle. Wir beide, Kolja und Anton, haben beispielsweise am 14.01. die Wanderung auf den Vulkan Barú organisiert. Dankbarerweise wurden wir hierbei von unserer Sprachschule EPA und vier Guides unterstützt.

So wurde für uns die Anfahrt in drei Gruppen organisiert. Dafür mussten sich alle KUSis um 03:00 Uhr morgens an einem der Treffpunkte einfinden, von denen sie dann abgeholt und circa 20 min in kleinen Bussen zum Startpunkt der Wanderung gefahren wurden.

Los ging es um 04:30 Uhr. Die ersten vier Kilometer sind wir noch im Schein unserer Stirnlampen gegangen. Dabei hatten wir auf dem Weg einen wunderschönen Ausblick auf Boquete bei Nacht und anschließend konnten wir den für uns schönsten Sonnenaufgang unseres Lebens bei unserer ersten Rast beobachten. Nach dieser Pause sind wir ein gutes Stück weitergewandert und haben im restlichen Verlauf des Aufstiegs ein 500 Jahre altes Waldgebiet durchquert, eine unglaubliche Aussicht genossen, einen Vulkankrater gesehen und die einzigartige Flora des Barú bestaunt. Die meisten von uns kamen hierbei an ihre körperlichen Grenzen und mussten sich die acht Stunden zum Gipfel wirklich erkämpfen. Dabei hat sich wieder einmal der einzigartige Zusammenhalt unserer Bordgemeinschaft gezeigt, indem durch Rucksäcke abnehmen, sich gut zureden, aufeinander warten, sowie Essen und Trinken teilen unterstützt wurde.

Kurz vor dem Gipfel versammelten wir uns nochmal in einer kleinen Pause, um das letzte Stück möglichst als eine Gruppe zu gehen. Schon auf dieser Höhe verschlug uns der Ausblick über die Wolken den Atem, was vom Gipfel aus nur noch schöner aussah. Wir hatten zudem das Glück Atlantik und Pazifik, aufgrund von gutem Wetter, gleichzeitig sehen zu können. Auf 3474 m über NN machten wir dann unsere Mittagspause und fanden zudem einen Sticker der vorherigen Jahrgänge auf der Rückseite des Schilds dort oben. Während der anderthalb Stunden versuchten wir uns zu stärken und auszuruhen, jedoch machte einigen die starke Sonneneinstrahlung, sowie die Höhenkrankheit zu schaffen. Alle zum Aufbruch zu bewegen war für uns als Tagesprojektleitung schwierig, da alle noch „schnell ein Foto machen“ wollten.

Der Abstieg dauerte im Gegensatz zu den acht Stunden Hinweg nur fünf. Wir waren sehr schnell unterwegs und machten nur eine Pause. Aufgrund des teilweise sehr steilen Weges ging das aber bei uns allen sehr auf die Knie und sorgte kombiniert mit den vorherigen Stunden Anstrengung für große Erschöpfung. Besonders der letzte Abschnitt, den wir morgens noch bei Finsternis gewandert waren, zog sich für uns alle sehr. Die letzten kamen somit erst um 18:00 Uhr unten an. Anschließend wurden wir in denselben Gruppen wie 15 Stunden zuvor zurückgefahren. Hier machte sich bei vielen zum ersten Mal die Müdigkeit bemerkbar, die zuvor durch die körperliche Anstrengung in den Hintergrund gerückt war. Von den Treffpunkten aus sind wir selbstständig zu unseren Gastfamilien nach Hause gekommen und sind, erschöpft von 27 km Strecke und fast 1800 Höhenmetern, alle sehr früh ins Bett gegangen.

Trotzdem war für uns alle diese Wanderung eine einzigartige Herausforderung und Erfahrung, die wir gemeinsam gemeistert haben. Als Tagesprojektleitung hatten wir beide nicht besonders viel zu tun, da uns die meiste Arbeit durch die Schule und Guides abgenommen wurde. Anders als an anderen Tagen, bei denen Busfahrten durch das halbe Land organisiert werden mussten, haben wir uns deshalb hauptsächlich um das Wohlergehen der Gruppe und das Pausentiming in Zeitpunkt und Länge gekümmert.

KUS-Ticker

Sonntag, 14.01.2024

Mittagsposition: Barú, 3476 m NN