Die Weihnachtsfeiertage im KUS-Stil

Am ersten Weihnachtsfeiertag lässt man es meistens etwas entspannter angehen, isst Plätzchen und trifft sich mit Freunden oder Verwandten. Nicht so bei KUS:

Ich schlief auf der Back, als die Unterrichtsgruppe A um 06:30 Uhr zu einer Halse geweckt wurde. Nach der Halse konnten wir noch zügig essen, dann hatten wir Unterricht, insgesamt neun Stunden. Alle waren noch sehr müde vom gestrigen Abend und wir hatten müdigkeitsbedingt wirklich Probleme, fokussiert zu bleiben. Auf dem Programm stand unter anderem eine Stunde Geografie, in der wir noch letzte Fragen für den Test am Donnerstag stellen konnten. In Spanisch konzentrieren wir uns jetzt darauf, Basisvokabular für Panama zu erlernen. Wir sind dort in Gastfamilien und müssen uns dabei auf Spanisch verständigen können. Ich persönlich kann mir vorstellen, dass das eine große Herausforderung wird. Dabei wird unser wichtigster „Freund“ vermutlich unser Spanisch-Wörterbuch sein. In den letzten beiden Stunden fanden wieder die Wahlpflichtfächer statt: Es gibt in dieser Etappe nicht nur Astronomische Navigation, sondern auch etliche andere: Inka bietet chinesische Sprache und Kultur für Anfänger*innen an, in der es vor allem darum geht, ein grundlegendes Sprachverständnis aufzubauen. Bei Tim lernt man mit Python zu programmieren, bei Marlene werden Aquarelle gemalt und Astronavi II wird auch angeboten. Diesmal nicht von Detlef, da er in Dominica von Bord gegangen ist, sondern von Jakob und Lukas B. In Gruppe A sind wir diesmal nur 4 Schüler und lernen, unsere astronomische Position mithilfe von Sternen, Planeten und dem Mond zu bestimmen.

Vor dem Abendessen hielt Martha noch einen spannenden Vortrag zum Thema „Inseln als Sehnsuchtsorte in der Literatur“. Anschließend ging es für die Astro-Gruppe A zum Sterneschießen; die genaue Positionsberechnung wird in der nächsten Wahlpflichtfachstunde erfolgen.

Der 26.12. begann ähnlich. Diesmal wurde ich um 07:00 Uhr geweckt, ebenfalls für eine weitere Halse.

Während die Unterrichtsgruppe B nun neun Stunden unterrichtet wurde, hatte ich Proviantpraktikum. In der letzten Etappe konnten nicht alle einen Praktikumsplatz bekommen, da nur 28 Plätze belegt werden konnten. Den Vormittag verbrachte ich dann drei Stunden in der Trockenlast und sortierte Kartoffeln und andere Lebensmittel, um zu vermeiden, dass etwas kaputt geht. Die Luft war sehr stickig, denn in der Last hat es mittlerweile mindestens 30°C Lufttemperatur. Das war eine Aufgabe, die man normalerweise nicht an einem Weihnachtsfeiertag erledigt. Schlussendlich hatte ich die Hälfte der Kartoffeln sortiert.

Nachmittags war ich damit beschäftigt, den Proviant in den Unterkojen zu dokumentieren, um eine Inventarliste zu erstellen und zu aktualisieren. Kurz bevor ich ins Bett gehen wollte, erreichte mich noch eine interessante Nachricht. Wir haben einen Thunfisch gefangen, der wohl morgen verspeist wird!

Während in Deutschland also alle auf der Couch sitzen und Plätzchen essen, hatten wir in den zwei Weihnachtsfeiertagen sehr viel zu tun. Natürlich muss wie immer auch das Schiff gefahren und für gutes Essen gesorgt werden. Die neun Stunden Unterricht an den Weihnachtsfeiertagen hätten für uns KUSis natürlich gerne entfallen können. Nichtdestotrotz ist die Stimmung an Bord sehr gut, denn Panama liegt in greifbarer Nähe. Silvester werden wir vermutlich auf den wunderschönen San Blas Inseln verbringen, worauf wir uns sehr freuen!

KUS-Ticker

Montag, 25.12.2023

  • 06:50 Uhr: Halse
  • 17:45 Uhr: Vortag Martha
  • 19:00 Uhr: Schüler*innenversammlung

Dienstag, 26.12.2023

Mittagsposition: 13°22,8‘N; 071°14,5’W
Etmal: 133 sm
Wetter: Lufttemperatur: 30°C, Wassertemperatur: 29,5°C, Wind: E 4

  • 07:20 Uhr: Halse